Mustersteuerung

Bei der Mustersteuerung entsteht aus dem Lagendamast der nach dem verwendeten Muster benannte Damast. Hierbei muss zwischen den gestempelten und den geschnittenen Mustern unterschieden werden.

Gestempelte Muster

Wellendamast

Wellendamast

Nachdem der Lagendamast auf Schmiedetemperatur gebracht wurde, wird mit einem Gesenk ein Muster in seine Oberfläche geschlagen. Danach wird durch Abschleifen die Oberfläche geebnet, einzelne Lagen werden angeschnitten und freigelegt. Ein so behandeltes Damastpaket wird nach dem Ausschmieden das eingebrachte Muster zeigen, besonders deutlich, wenn es bis auf seine Endform geschmiedet wird.


Die Tiefe, die das Muster in den Stahl reicht, wird durch die Art der Gesenke und die Dicke des Damastpaketes bestimmt. Ist das Stempelmuster versetzt angeordnet, so spricht man von einem kämmenden Gesenk, das Muster durchzieht dann in der Regel das gesamte Paket, auch wenn die Mittellage in der Regel weniger verformt wird. Nicht kämmende Gesenke erzeugen ein oberflächlicheres Muster.

Pyramidendamast

Pyramidendamast


Geschnittene Muster

Kleine Rosen

Kleine Rosen

Hierbei wird in den Rohdamast ein Muster durch Materialwegnahme eingebracht. Dies kann z.B. durch Fräsen, Bohren oder Schleifen geschehen. Danach wird das Paket wieder plan geschmiedet und genau wie ein gestempelter Damast weiterverarbeitet. Die Herstellungsart eines Musters läßt sich meist nur schwer bestimmen, ohne einen Schliff durchzuführen. Bei vielen Mustern ist die Erzeugung jedoch bekannt.


Typische Vertreter des mustergesteuerten Damasts sind Große Rosen, Kleine Rosen, Pyramiden, Band- oder Wellendamast. Diese stellen eigenständige Typen dar, andere gestempelte Muster imitieren Torsionsmuster, so z.B. das Falsche Türkische- und das Sterndamastmuster. Von den Letztgenannten habe ich leider noch keine Aufnahmen.



© 2005 G.v.Tardy